ToyBox ist ein länderübergreifendes europäisches Forschungsprojekt mit dem Ziel speziell für Kinder im Vorschulalter ein Adipositas- Präventionsprogramm zu entwickeln

ToyBox ist eine EU-finanzierte Studie (2010 – 2014) zur Entwicklung und Untersuchung eines innovativen, evidenzbasierten Adipositas-Präventionsprogramms für Kinder im Alter zwischen 4 und 6 Jahren. Das Ziel ist, unser Wissens zu erweitern und zu Verstehen, welche Verhaltensweisen und Faktoren zu Adipositas im frühen Kindesalter führen. Unter Berücksichtigung der kulturellen, rechtlichen und infrastrukturellen Unterschiede der teilnehmenden Länder wird ein Interventionsprogramm entwickelt. Dieses fördert europaweit gesunde Ernährung, Freude und aktives Spielen in Vorschuleinrichtungen.

Warum für Kinder im Alter von 4-6 Jahre?
Die frühe Kindheit ist entscheidend für die Prävention von Übergewicht, da sich Verhaltensweisen, Charakterzüge und physiologische Prozesse größtenteils in diesem Alter entwickeln und festigen. Die Entwicklung und Aneignung der gewünschten Verhaltensweisen dienen einem optimalen Wachstum in der Kindheit und steigern die Wahrscheinlichkeit im Erwachsenenalter gesund zu bleiben.

Was ist das Ziel der ToyBox-Studie?
Das übergeordnete Ziel ist die Förderung eines gesunden Lebensstils in der frühen Kindheit, um Übergewicht vorzubeugen. Außerdem soll die Studie die wissenschaftliche Gemeinschaft, Gesundheits- und Erziehungswissenschaftler sowie Politiker darin unterstützen ähnliche Initiativen in ganz Europa voranzutreiben. Die ToyBox-Studie beabsichtigt:

  • Identifizierung von Schlüsselverhalten und Faktoren, die im Zusammenhang mit Adipositas im frühen Kindesalter stehen;
  • Evaluierung von existierenden Verhaltensmodellen und Erziehungsstrategien, die Verhaltensveränderungen in dieser Altersgruppe am bewährtesten fördern;
  • Bewertung von Lebensumständen, Strategien und Gesetzen, die die Implementierung von gesundheitsfördernden Maßnahmen im Vorschulalter betreffen;
  • Entwicklung einer Intervention, die Kinder im Vorschulalter einbezieht und Familien involviert, um Einfluss auf die Adipositas bezogenen Verhaltensweisen bei 4-6 Jährigen zu nehmen. Diese Intervention berücksichtigt kulturelle, gesetzliche und infrastrukturelle Unterschiede der teilnehmenden Länder;
  • Durchführung des Interventionsprogramm in 6 europäischen Ländern, Bewertung dessen Verlaufs, Auswirkungen und Ergebnisse und Schätzen dessen Rentabilität;
  • Verbreitung der Ergebnisse und Empfehlungen für die europäische Gesundheitspolitik.

Projektpartner
Das ToyBox-Team setzt sich aus einer interdisziplinäre Gruppe von 15 Experten aus Europa zusammen. Das Expertenteam besteht aus: Public Health Experten, Epidemiologen, Ernährungswissenschaftlern, Sportwissenschaftlern, Pädagogen, Psychologen, Verhaltenswissenschaftlern, Kinderärzten, Psychologen mit Spezialisierung auf die frühe Kindheit und Gesundheitsökonomen.

Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus 11 Universitäten, 1 Forschungsinstitut, 2 Interessengemeinschaften und einer Expertengruppe, die alle europäischen Regionen repräsentiert. Alle Partner dieser Arbeitsgemeinschaft haben weitreichende Erfahrung bei der Durchführung und Koordination von multizentraler internationaler Forschung sowie bei der Verbreitung an die relevanten Interessengruppen.


Die ToyBox Intervention
Das ToyBox Programm setzt am Setting Kindergarten an und beteiligt die ganze Familie. Das Ziel ist es, Verhaltensweisen und deren Determinanten (Trinken, Essen und Snacks, Bewegung und sitzenden Tätigkeiten) von Kindergartenkindern aus sechs verschiedenen Ländern (Belgien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Polen und Spanien) zu untersuchen, die im Zusammenhang zu Übergewicht im frühen Kindesalter stehen.
Die ToyBox-Intervention wurde in den genannten europäischen Ländern von Oktober 2012 bis April 2013 durchgeführt und umfasste einen Zeitraum von 24 Wochen. Die Intervention konzentriert sich auf vier Bereiche:

  • Veränderung der Rahmenbedingungen im Kindergarten (Teil 1)
  • Regelmäßige Umsetzung des Verhaltens durch die Kinder im Kindergarten (Wasser trinken, gesunde Zwischenmahlzeit, Bewegung und Unterbrechen der sitzenden Zeiten) (Teil 2)
  • Durchführung von Aktivitäten durch die ErzieherInnen mit der aktiven Teilnahme der gesamten Kindergartengruppe ( z.B. Geschichten, Experimente, Spiele, usw.) (Teil 3)
  • Aktive Zusammenarbeit mit den Eltern, um zu Hause die Veränderung der Rahmenbedingungen und die Umsetzung einer gesunden Lebensweise weiter zuführen (Teil4)

Die Materialien der ToyBox-Intervention beinhalten eine Känguru Handpuppe, ein Einführungshandbuch und vier Praxishandbücher für die ErzieherInnen; ein Buch für jede der vier Verhaltensweisen. Um die Eltern in die Intervention mit einzubeziehen wurden neun Newsletter, acht Tippkarten und vier Poster während des Jahres an sie ausgeteilt. Zusätzlich erhielten die ErzieherInnen drei Schulungen innerhalb des Interventionsjahres, um sie für den Ablauf zur Durchführung der Intervention auszubilden.
Mehr als 300 Kindergärten und 7000 Kinder mit Ihren Eltern und Erzieherinnen wurden rekrutiert. Der Prozess, der Einfluss, das Ergebnis und die Kosteneffektivität der ToyBox Intervention werden durch Fragebögen und anthropometrischen Messungen der Kinder (Körpergröße, Körpergewicht, Bauchumfang) und der körperlichen Aktivität (Pedometer) gemessen.